Sommerhitze im Hühnerstall – so bleiben deine Hühner gesund und entspannt
Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, bedeutet das für Hühner puren Stress. Anders als wir Menschen können Hühner nicht schwitzen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen 18 und 24 °C – in diesem Bereich läuft der Stoffwechsel optimal, und die Tiere fressen und trinken ausreichend. Doch schon ab etwa 28 °C kann es für sie kritisch werden, vor allem bei großen, schwereren Rassen wie Brahmas.
Glücklicherweise sind Hühner nicht hilflos. Sie reagieren instinktiv auf Hitze: Sie beginnen zu hecheln, breiten ihre Flügel vom Körper ab und geben Wärme über Zunge, Schleimhäute, Kamm, Kehllappen und Füße ab. Ziel ist es, die aufgestaute warme Luft unter den Federn durch kühlere Umgebungsluft zu ersetzen – ähnlich dem sogenannten Windchill-Effekt. Doch dieser natürliche Kühlmechanismus stößt bei großer Hitze schnell an seine Grenzen.
Ein weiteres wichtiges Mittel zur Abkühlung und Pflege ist das Staubbad. Hühner wälzen sich darin nicht nur aus Vergnügen, sondern auch zur Gefiederpflege und Parasitenabwehr. Biete deshalb im Gehege ausreichend Staubbadeplätze an – idealerweise im Schatten.
Neben Schattenplätzen und Staubbädern suchen Hühner bei Hitze auch vermehrt Wasserstellen auf. Eine ausreichende, jederzeit zugängliche Wasserversorgung ist daher unerlässlich. Das Trinkwasser sollte stets frisch, kühl und sauber sein. An besonders heißen Tagen empfiehlt es sich, die Tränken mehrmals täglich zu reinigen und neu zu befüllen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Stall. Wenn die Nächte keine wirkliche Abkühlung bringen, besteht die Gefahr, dass sich der Stall aufheizt. Achte auf eine gute Luftzirkulation – ohne Zugluft! Decken- oder Umluftventilatoren können helfen, die von den Tieren abgegebene Wärme effektiv abzuleiten. Auch einfache Maßnahmen wie das sanfte Berieseln von Dach und Vorplatz mit dem Gartensprenger können die Temperatur im Stall senken. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Fenster abzudunkeln oder für die warme Jahreszeit durch raubtiersichere Gitter zu ersetzen. Sollte es im Stall trotzdem zu heiß werden, sind schattige Nistplätze im Auslauf eine gute Alternative.
Beobachte deine Tiere genau: Erste Anzeichen einer Überhitzung sind schnelles, geräuschloses Hecheln mit geöffnetem Schnabel und hängende, gespreizte Flügel. Wirken die Hühner schlapp, trinken und fressen kaum, verfärbt sich der Kamm bläulich oder tritt Durchfall auf, besteht akute Gefahr. Auch ein Rückgang der Legeleistung und dünnschalige Eier können auf Hitzestress hinweisen. In solchen Fällen ist schnelles Handeln gefragt.
Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Hühner effektiv vor Sommerhitze schützen – für gesunde Tiere und entspannte Tage im Hühnergehege.